Interview mit Gerhard Wellert, Vertriebsdirektor Putz-/Fassadensysteme und Bodensysteme, KNAUF Gips KG

wirtschaftlicher und nachhaltiger bauen

Die Baugenehmigungszahlen gehen zurück und immer mehr Handwerker entdecken die Chancen im Bereich der energetischen Sanierung, Renovierung und Modernisierung. Doch wie lässt sich das Bauen wirtschaftlicher und nachhaltiger gestalten? Wie können Baustoffe effektiv zurück in den Materialkreislauf gebracht werden?

Zu diesen Themen beantwortete Gerhard Wellert, Vertriebsdirektor Putz-/Fassadensysteme und Bodensysteme bei der KNAUF Gips KG, dem ProfiBlick ein paar Fragen:

© Knauf Gips KG

ProfiBlick:

Knauf investiert viel in die Entwicklung zukunftsfähiger Produktions-Technologien sowie neuer Logistik-Konzepte, um das Bauen wirtschaftlicher und nachhaltiger zu gestalten. Wie können Handwerker mithilfe von Knauf-Lösungen nachhaltig und trotzdem qualitativ hochwertig arbeiten?

Gerhard Wellert:

Qualität und Nachhaltigkeit sind kein Widerspruch. Im Gegenteil. Wenn wir zukunftsfähig bauen wollen, müssen wir beides zusammen denken und entsprechende Lösungen anbieten. Mit dem Konzept „mineralisch dickschichtig“ im Bereich der Fassadendämmung haben wir schon vor einigen Jahren den richtungsweisenden Standpunkt im Markt platziert. Nur eine Lösung, die dauerhaft sicher funktioniert, ist wirklich nachhaltig. In die gleiche Richtung zielt die Entwicklung des innovativen Putz-Fassade-Systems MineralAktiv. Die Kombination aus drei Wirkprinzipien verhindert zuverlässig den Befall mit Algen und Pilzen, und dies ohne biozide Ausstattung. Auch dieses System ist selbstverständlich komplett mineralisch.

ProfiBlick:

Im Zuge der rückläufigen Baugenehmigungszahlen gewinnt der Bereich der energetischen Sanierung, Renovierung und Modernisierung für Handwerker immer stärker an Bedeutung. Wie unterstützt Knauf seine Kunden in diesem Bereich und wie kann der Handwerker möglichweise von einer engen Zusammenarbeit mit dem Baustoffhandel profitieren?

Gerhard Wellert:

Durch die Diskussionen aus dem politischen Bereich ist in den vergangenen Monaten nicht nur der Neubau kräftig eingebremst worden. Auch die Besitzer von Bestandsimmobilien sind verunsichert. Dabei liegen im Bestand die größten Reserven zur Einsparung von Heizenergie. Hier müssen wir gemeinsam aufklären. Mit der Initiative „Sei schlau, dämm blau“ fördert Knauf das Bewusstsein für nachhaltige Lösungen und liefert umfassende Informationen. Wir unterstützen die angeschlossenen Fassadenkompetenzhändler der Stark-Gruppe mit Schulungen, Info-Materialien und Veranstaltungsformaten, um Handwerkern bei der Auswahl und Anwendung energieeffizienter Produkte zu helfen. Das Ziel ist, die Akteure in der Region zusammenzubringen und ihr Netzwerk zu stärken. Dazu zählen Baustofffachhandel, Handwerker, Energieberater, Immobilienmakler, Banken sowie Bauherren und Investoren. Darüber hinaus unterstützt die Knauf Akademie insbesondere Fachhandwerker, Fachhändler und Planer mit Know-how rund um die Sanierung.

ProfiBlick:

Der verantwortungsbewusste Umgang Baustoffen endet nicht bei der Auswahl der richtigen Produkte. Insbesondere das Thema Recycling gewinnt auch für Endverbraucher immer stärker an Bedeutung. Wie setzt sich Knauf für die Rückführung von Baustoffen in den Materialkreislauf ein?

Gerhard Wellert:

Verantwortungsbewusster Umgang mit Baustoffen bedeutet auch, so effizient wie möglich zu arbeiten. Der Einsatz von Maschinentechnik und Silologistik, wo immer es möglich ist, schont Ressourcen. Mit der Entwicklung von Container Next geben wir dem Fachunternehmern wie auch Händlern ein Tool an die Hand, um Bestellungen zu optimieren. Knauf setzt sich darüber hinaus aktiv dafür ein, den Materialkreislauf zu schließen. Als Branche stehen wir in der Putz- und Mörtelindustrie jedoch beim Recycling im klassischen noch bei den Anfängen. Hier ist tatsächlich noch Entwicklungsbedarf und -potenzial. Am weitesten sind wir bei der Rückführung von Dämmstoffen. Unser Partnerunternehmen Knauf Insulation hat mit Resulation bereits ein Sammelsystem auf Basis von Big Bags für sortenreinen und sauberen Dämmstoff-Verschnitt von zum Beispiel Glas- und Steinwolle eingeführt. Auch bei Polystyrol gibt es vielversprechende Ansätze.

Unsere starken Marken