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Wer glaubt denn sowas?

Verrückte Vorurteile im Handwerk

Vom Lesen bei Kerzenschein werden die Augen schlecht, beim Grimasse schneiden bleibt das Gesicht stehen und viel hilft viel: Legenden und Mythen kennen wir alle. Davon bleibt auch das Handwerk nicht verschont. Wir zeigen heute, wie Profi-Handwerker auf Vorurteile reagieren können.

Das Handwerk hat goldenen Boden – doch immer noch halten sich hartnäckige Vorurteile, was Ansehen und Kompetenz von Handwerkern betrifft. Gegen „ver-rückte“ Sichtweise helfen nur Gelassenheit, Qualität und Argumente, die diese Vorurteile wieder geraderücken.

Das Handwerk ist unmodern

Im Gegenteil! Das Handwerk zählt zu den traditionsreichsten Tätigkeitsfeldern der Welt, das seit jeher Innovationen und Veränderung mit sich bringt.

Mit neuen Technologien entstehen neue Tätigkeitsfelder. Digitalisierung, Nachhaltigkeit, smarte Technologien, 3D-Technik, Robotik und künstliche Intelligenz: Das Handwerk ist dynamisch und zukunftsträchtig wie nie.

Der Verdienst im Handwerk ist schlecht

Über leere Auftragsbücher muss sich wohl kein Handwerker beklagen – dafür aber über fehlenden Nachwuchs. In kaum einem anderen Bereich gibt es eine so große Arbeitsplatzsicherheit wie im Handwerk. Allein der Kampf um Fachkräfte sorgt zwangsläufig für Lohnsteigerungen. Damit zumindest das Verdienst-Argument kein KO-Kriterium bei der Nachwuchssuche ist, ein Fakt:

Laut einer Studie hat ein Akademiker mit 65 Jahren im Durchschnitt 1,45 Millionen Euro verdient, ein Handwerker 1,41 Millionen Euro. Betrachtet man das Lebenseinkommen bis zum 60. Lebensjahr, hat der Handwerker sogar die Nase vorn.

Das Handwerk hat keine Zukunft

Das Handwerk ist eine zukunftssichere Branche, die sich den Herausforderungen der modernen Welt stellt. Die Nachfrage nach Handwerksleistungen ist groß – für viele Kunden sind lange Wartelisten schon heute Realität.

Zudem ist die Arbeitslosenquote wesentlich geringer als in den meisten akademischen Berufen. Und auch wer sein eigenes Unternehmen führen möchte, findet im Handwerk beste Voraussetzungen: Jährlich werden etwa 70.000 Handwerks-Unternehmen erfolgreich gegründet und machen das Handwerk quasi zur Mutter aller Start-Ups.

Die Arbeit als Handwerker ist ungesund

Dass das Ausüben eines Handwerks reine Körperkraft erfordert, ist eines der hartnäckigsten Vorurteile. Technisches Verständnis oder Kreativität sind oftmals mindestens genauso wichtig. Natürlich gibt es Handwerksberufe, die mit körperlicher Anstrengung verbunden sind.

Doch Fakt ist, dass moderne Technik Handwerkern schwere Arbeiten zum Großteil längst abnimmt beziehungsweise spürbar erleichtert. Zudem ist das Bewusstsein für gesundheitliche Risiken gestiegen, Maßnahmen zu Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz werden in modernen Betrieben großgeschrieben

Das Handwerk ist nur was für niedrige Schulabschlüsse

Falsch. Das Handwerk – und wir sprechen von immerhin 130 unterschiedlichen Berufen – war und ist eine anspruchsvolle Tätigkeit. Die Ausbildung vermittelt heutzutage ein umfangreiches technisches Wissen, ohne das handwerkliche Berufe nicht mehr ausgeführt werden können.

Zudem gibt es zahlreiche Möglichkeiten, ein Studium zu absolvieren, etwa über ein duales Studium, das Praxis und Theorie verbindet. Auch während und nach der Ausbildung können Hochschule und Fernuniversität eine Option sein, zudem haben viele jüngeren Führungskräfte im Handwerk heute einen Uni-Abschluss – und immer mehr Akademiker finden im Handwerk ihre wahre Berufung.

Handwerker
sind viel zu teuer

Qualität kostet. Immer. Überall. An der Supermarktkasse beispielsweise wird ebenso wenig gefeilscht wie etwa um den Stundensatz von Steuerberater und Co. Handwerker hingegen sollen möglichst günstig sein.

Da hilft nur unbedingte Transparenz von Anfang an. So wird Ärger bei der Rechnungstellung vermieden. Ob beim Kostenvoranschlag, bei unerwarteten Mehrkosten oder der Schlussrechnung – den Kunden immer mitnehmen und besser einmal zu viel über die Hintergründe sprechen als zu wenig.

So oder so ähnlich könnte es ewig weitergehen. „Das Handwerk ist nichts für Frauen, die Arbeit ist eintönig, Handwerker machen alles dreckig und trinken schon zur Frühstückspause ein Bier.“

Jeder Experte weiß es besser. Auch wenn vieles realitätsfremd ist, bei manchen Mythen hilft nur stoische Gleichmut und die Erkenntnis, dass es in anderen Berufsfeldern nicht anders aussieht. Polizisten jagen schließlich auch nicht den ganzen Tag über Bankräuber und „Anzugträger“ gehen zum Lachen nicht in den Keller.

Apropos: Humor macht nachweislich erfolgreicher. In diesem Sinne: Absurde Vorurteile mit Humor nehmen, ruf- und zukunftsschädigende Vorurteile mit Fakten entkräften.

Mehr zum Lachen? Unser Videotipp: „Handwerker sind dumm? – Frag ‘nen Handwerker: Klischees“ von der Messe München.

Quellen:

www.deutsche-handwerks-zeitung.de

www.ikk-classic.de

www.mega-handwerk.de

www.youtube.de

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