Auf der Baustelle muss es laufen. Bei jeder Temperatur, bei jedem Wetter, bei jedem Einsatz. Hier bietet die passende Arbeitskleidung Sicherheit und Witterungsbedingungen die Stirn. Doch Corporate-Fashion kann viel mehr. Wie klug gewählte Outfits das Team und das Image stärken.
Arbeitskleidung ist Chefsache. In zweierlei Hinsicht: Auf der einen Seite steht die Fürsorgepflicht. Auch wenn ein Blick auf zahlreiche Baustellen in vielen Fällen ein anderes Bild zeichnet: Arbeitgeber sollten darauf achten, dass sie ihre Mitarbeiter so sicher, funktional und bequem wie möglich ausstatten. Zum anderen setzen sie mit der Wahl des Outfits ein sichtbares Zeichen nach außen. Denn Kleidung wirkt. Im positiven wie im negativen Sinn.
Menschen lassen sich vom äußeren Erscheinungsbild beeinflussen. Diesem Umstand widmete der Schweizer Dichter Gottfried Keller bereits 1874 seine berühmt gewordene Novelle „Kleider machen Leute“. Mittlerweile bestätigen zahlreiche Studien den Zusammenhang von Wahrnehmung und Wirkung ebenso wie das Prinzip vom „ersten Eindruck“. Die Kleidung, die wir tragen, beeinflusst unser Verhalten, unser Selbstvertrauen, unsere Persönlichkeit, unsere Stimmung und sogar die Art und Weise, wie wir mit anderen Menschen umgehen. Gleiches gilt umgekehrt: Wie Menschen von außen wahrgenommen und beurteilt werden, hängt wesentlich mit ihrer Kleiderwahl zusammen.
Ein Forscherteam rund um den Psychologen Eldar Sharif von der US-Universität Princeton etwa hat gezeigt, dass alle Menschen ihre Mitbürger aufgrund ihrer Kleidung beurteilen – und zwar innerhalb eines Bruchteils einer Sekunde. Dabei wird hochwertige, gute Kleidung als klares Indiz für Status, aber auch für die „Fähigkeiten“ einer ihnen unbekannten Person interpretiert. Erkenntnisse, die sich Handwerksbetriebe zunutze machen können.
Ein eigenes Budget für hochwertige Arbeitskleidung vorzuhalten, lohnt sich vor allem aus drei wesentlichen Gründen, die zusammen genommen einen wichtigen Beitrag zur Imagebildung und damit zu mehr Kundenzufriedenheit und -vertrauen, doch auch zur Neukundenakquise sowie zur Rekrutierung neuer Mitarbeiter leisten können.
Angestellte wünschen sich gute, sichere und bequeme Arbeitskleidung. Mit einer guten Ausrüstung zeigen Betriebe ihren Mitarbeitern, dass sie ihnen wichtig sind. Hier können Chefs doppelt punkten, denn die über das Outfit transportierte Wertschätzung hat Strahlwirkung.
Firmen-Outfits stärken das Wir-Gefühl im Team, da niemand mit seiner individuellen Kleiderwahl „heraussticht“ und dadurch im Zweifel negativ oder als nicht-zugehörig beurteilt wird. Gleichzeitig trägt der einheitliche Look den Teamgedanken nach außen: Außenstehende können einzelne Handwerker schnell einem bestimmten Betrieb zuordnen und nehmen sie gleichzeitig als eine Einheit wahr.
Hochwertige und saubere Firmenoutfits setzen ein starkes Zeichen in puncto Qualität. Sie legen den Fokus auf einen professionellen und qualitativen Außenauftritt. Ein Umstand, der von Kundenseite wahrgenommen und auf die handwerkliche Leistung übertragen wird.
Ein einheitlicher Look ist imageprägend, sollte aber nie einfach nur „von oben herab“ diktiert werden. Im Gegenteil. Vielmehr sind Vorgesetzte gut beraten, die Kleiderordnung gemeinsam mit ihrem Team festzulegen, auch wenn Geschmäcker unterschiedlich und Wünsche individuell sind.
Maßgeblich für die Kleiderwahl sind neben der Corporate Identity funktionale, den Umständen und Jahreszeiten angepasste Details sowie der Tragekomfort. Immerhin muss das Team im gewählten Outfit den ganzen Tag über körperlich tätig sein. Tragetests erleichtern die finale Auswahl ebenso wie das Abfragen geschmacklicher Vorlieben: Ist die Kleidung warm und komfortabel genug, präferieren die Mitarbeiter eng oder weit geschnittene Hosen, bevorzugen sie T-Shirts oder Polos, sind Hoodies beliebter als Pullover oder Zipper – all das sind mögliche Fragen, um herauszufinden, was die Mehrheit wünscht.
Der Prozess mag zeitintensiv sein, hat aber einen klaren Mehrwert: Dürfen Mitarbeiter mit auswählen, was sie tragen, nehmen sie die Firmenkleidung nicht als Vorschrift, sondern als „ihre Team-Kleidung“ wahr. Vorausgesetzt, dass sie jedem Team-Mitglied ohne Einschränkungen ab dem ersten Tag der Betriebszugehörigkeit zur Verfügung gestellt wird.
Solange einzelne Kleidungsstücke klar zur Corporate Identity des Unternehmens passen, können auch Outfit-Kombinationen festgelegt und so beispielsweise unterschiedliche Schnitte bei Oberteilen, Hosen und Kopfbedeckungen zugelassen werden, damit Mitarbeiter sich beim Ausüben ihrer Arbeit tatsächlich so wohl wie möglich fühlen.
„THERE´S NO SECOND CHANCE FOR A FIRST IMPRESSION.“
Arbeitskleidung erzählt etwas über die Person und den Betrieb dahinter. Nach innen wie nach außen. „There’s no second chance for a first impression“ bringt es ein bekanntes Sprichwort auf den Punkt. Das bietet Chancen. Oder anders formuliert: Betriebe haben es in der Hand, einen einheitlichen Dresscode als Image-Booster und wertschätzende Investition zu nutzen.
Umfragen bestätigen: Mitarbeiter in gepflegter, einheitlicher Kleidung wirken auf den ersten Blick professionell, zudem hat Teamkleidung einen direkten Wiedererkennungswert und macht sie auf den ersten Blick für Kunden erkennbar. Gleichzeitig kann Arbeitskleidung als Kommunikationsmittel dienen, wenn neben dem Logo beispielsweise auch auf die Firmenwebsite, Social-Media-Kanäle, eine Mission oder sogar Stellenangebote hingewiesen wird.
Ist ein betrieblicher Dresscode etabliert, fällt die morgendliche Entscheidung am Kleiderschrank oft kürzer aus – das spart Zeit und gibt die Sicherheit, passend angezogen zu sein. Noch mehr Freiheit haben Mitarbeiter, wenn der Arbeitgeber die Reinigung übernimmt und frische Wäsche zur Verfügung stellt. Der Nebeneffekt: Betriebe stellen sicher, dass die Mitarbeiter immer saubere Kleidung tragen, was wiederum auf das Unternehmensbild einzahlt.
Zeitgemäße Arbeitskleidung vereint modische und funktionale Aspekte. Sie beugt Arbeitsunfällen und -risiken aktiv vor und sorgt zudem für mehr Komfort und Wohlbefinden auf der Baustelle. Mitarbeiter fühlen sich sicher und geschützt, doch auch stylisch und modern ausgestattet.
Homogene Looks fördern die Identifikation mit der Marke und den Teamgeist: Wer täglich im selben Outfit zusammenarbeitet, identifizieret sich automatisch mehr mit den Kollegen – das wiederum hat positive Auswirkungen auf Beziehungen und Kommunikation. Die Individualität kommt dabei nicht zu kurz: Aufgestickte Namenszüge etwa machen die Outfits persönlich.