Holz, Beton, Naturstein, Keramik oder WPC: Die Auswahl bei Outdoor-Bodenbelägen ist heute ähnlich vielseitig wie im Wohnbereich. Da stellt sich für Bauherren die berechtigte Frage, wie der perfekte Terrassenbelag eigentlich aussieht. Die Antwort ist ebenso facettenreich wie die Materialien selbst.
So viel vorab: Es gibt für jeden Auftraggeber einen passenden Terrassenbelag. Ausschlaggebend sind neben persönlichen Vorlieben das Einsatzgebiet sowie Attribute wie Pflegeaufwand, Witterungsbeständigkeit und Kosten. Gut, wenn Handwerker hier mit Rat und Tat zur Seite stehen können. Vom Trendsetter über den Klassiker bis hin zum Alleskönner stellen wir die beliebtesten Materialien mit ihren wichtigsten Eigenschaften vor.
Geradlinig und modern: Beton steht als Synonym für eine zeitlose und moderne Ästhetik ganz oben auf der Wunschliste für einen vielseitigen, anspruchsvollen Außenbereich. Die große Auswahl an Formaten, Farben und Oberflächenstrukturen bei Betonplatten und -fliesen unterstützt eine individuelle Gestaltung, die unterschiedliche Stile und Geschmäcker in Szene setzt. Vielfalt statt Langeweile ist die Devise – handliches Steinpflaster, trendbewusste Großformate oder die Kombination unterschiedlicher Größen, Formen und Farben, alles ist machbar.
Charakteristika:
Eine Terrasse aus Naturstein ist relativ kostenintensiv, doch maximal authentisch. Von der Natur über Jahrmillionen „gestaltet“, besticht Naturstein in seinen Ausprägungen, Formen und Farben mit beispielloser Einzigartigkeit und Charakter. Kein Stein ist wie der andere, Bauherren schätzen die natürliche Ausstrahlung, weshalb sich Naturstein längst als Klassiker etabliert hat. Allerdings ist nicht jeder Naturstein als Terrassenboden geeignet, gerade Sand- und Kalksteine sind eher weich und damit nicht per se frostsicher. Marmor wiederum liegt zwar absolut im Trend, ist jedoch anfällig, was Verschmutzung und Witterungseinflüsse angeht, auch ist der Stein im nassen Zustand rutschig.
Besser geeignet sind Natursteine aus Schiefer, Granit, Terrakotta oder Travertin, auf die bei der Terrassenplanung besonders häufig zurückgegriffen wird. Auch Steine aus Muschelkalk können im Außenbereich schöne Akzente setzen.
Charakteristika:
Fliesen gehen immer. Sie sind robust, widerstandsfähig und pflegeleicht, ihre geringe Porosität sorgt dafür, dass Schmutz, Fett und Wasser nicht eindringen und das Material schädigen können. Die optimalen funktionalen Eigenschaften sind jedoch nur ein Argument für die hohe Nachfrage nach Terrassenfliesen und -platten aus Keramik. Ein weiterer Grund: kein anderes Material ist ästhetisch so facettenstark wie Keramik. Alles geht. Jeder Look, jeder Stil, jedes Format, jede Farbe und ja, auch jede Haptik.
Längst imitieren Fliesen natürliche Holz- und Natursteinoptiken sowie deren Struktur so realitätsnah, dass sie sich als funktionale Alternative zu ihren natürlichen Vorbildern im Innen- wie im Außenraum etabliert haben. Klassisch, modern, rustikal, trendy, zeitlos: der Gestaltungsfreiheit sind keine Grenzen gesetzt. Selbst besonders dünne und damit trendbewusste XXL-Fliesen lassen sich im Außenbereich mit der passenden Unterkonstruktion sicher und stabil verlegen.
Charakteristika:
Natürlich, warm und lebendig: für viele Hausbesitzer ist eine Holzveranda nach wie vor der Inbegriff für Wohnlichkeit. Auch wenn der Pflegeaufwand mittels Ölung, Lasur, Imprägnierung und regelmäßigen Reinigungsintervallen im Vergleich zu Keramik, WPC oder Kies deutlich höher ist, können Holzdielen bei richtiger Pflege über Jahre Freude machen und sind eine ideale Lösung für alle, die auf den authentischen Charakter des natürlichen Rohstoffes nicht verzichten möchten.
Die meisten Hölzer bringen von Natur aus optimale Nutzungs-Eigenschaften mit, so sind etwa Hartholzarten extrem belastbar und gegen Nässe und Fäulnis resistent, auch die meisten Nadelhölzer wie Douglasie oder Lärche stehen für Robustheit und Festigkeit. Heimische Hölzer verfügen zusätzlich über ein optimales Preis-Leistungs-Verhältnis sowie eine ideale Ökobilanz. Ein immer wichtigeres Argument für Bauherren, das dazu führt, dass robuste und langlebige tropische Hölzer seltener nachgefragt werden. Wer dennoch nicht auf Exoten wie Garapa oder Teak verzichten mag, ist gut beraten, auf Nachhaltigkeits-Zertifikate wie das FSC®-Siegel (Forest Stewardship Council) zu achten.
Charakteristika:
Viele Outdoor-Fans greifen gerne auf WPC-Dielen als langlebige, hochwertige, formstabile und splitterfeste Alternative zu Echtholz zurück. Denn innovative Verbundstoffe wie WPC (Wood Plastic Composites) vereinen das Beste von Holz und Kunststoff in einem Produkt: WPC ist dauerhaft witterungsbeständig und steht Echtholzdielen mit authentischen Holzdessins rein optisch in nichts nach, hat hinsichtlich Funktion und Pflege jedoch die Nase vorn. Immerhin müssen WPC-Dielen weder lasiert und geölt noch gestrichen und versiegelt werden, auch die regelmäßige Nachbehandlung entfällt. Verschmutzungen sind leicht zu entfernen und dank ihrer Formstabilität hält der Bodenbelag selbst starker Belastung stand.
WPC ist zwar der gängige Begriff für Verbundwerkstoffe, neben Holz werden mittlerweile jedoch auch vermehrt alternative zellulosehaltigen Materialien wie Reisspelz und Wiesengras in Kombination mit Kunststoff eingesetzt.
Charakteristika:
Spitz oder rund, hell oder dunkel, groß oder klein: Split und Kies sind in Form und Farbe erstaunlich abwechslungsreich, vor alle jedoch flexibel einsetzbar und anpassungsfähig – organische Terrassenformen beispielsweise können ohne größeren Aufwand realisiert werden. Auch die Verlegung selbst ist unkompliziert, die Steine lassen sich als Schüttgut ohne Unterbau schnell und einfach verlegen. Das macht das Material im Vergleich zu Holz oder Naturstein vergleichsweise günstig. Darüber hinaus sind sowohl Kies als auch Split widerstandsfähiger als Holz, brauchen im Gegensatz zu Fliesen oder Stein aber mehr Pflege, da sich Unkraut und Co. immer wieder zeigen können. Ein wasserdurchlässiges Unkrautvlies unter dem Belag reduziert den Pflegeaufwand.
Charakteristika: